
am 3. Dezember gedenkt die Kirche des Heiligen Franz Xaver. Er ist der Patron aller Missionare und Seereisenden – und er ist auch der Patron unseres Hauses. Gebürtiger Baske wie Ignatius von Loyola, lernte er diesen während des Studiums in Paris kennen und wurde zum Mitbegründer des Jesuitenordens. 1541 lässt sich Franz Xaver als erster christlicher Missionar nach Asien senden, leidenschaftlich von dem Willen getrieben, möglichst viele Menschen für das Evangelium zu gewinnen. Auf dem Weg nach China stirbt er im Alter von 46 Jahren, am 3. Dezember 1552, auf einer Insel vor der chinesischen Küste.
Aber warum ist Franz Xaver der Patron von Haus HohenEichen, dem „Xaveriushaus Hosterwitz“, wie es auf alten Stempeln heißt? Vermutlich geht das Patronat auf Maria Josepha von Österreich zurück, die 1719 Friedrich August II. heiratete, den Sohn August des Starken. Sie war sehr gläubig und ihr Lieblingsheiliger war Franz Xaver; so erhielten alle ihre 15 Kinder die Vor- oder Beinamen Franz Xaver bzw. Franziska Xaveria.
Nach dem Tod Augusts des Starken 1733 wurde Friedrich August II. neuer Kurfürst von Sachsen und 1734 als August III. auch König von Polen. Maria Josepha war damit Kurfürstin von Sachsen und polnische Königin. Sie setzte sich sehr für die Förderung ihres katholischen Glaubens im lutherisch geprägten Sachsen ein, auch mit Hilfe der Jesuiten. Das könnte erklären, warum 1741 der damalige Generalobere Franz Retz eine Dekade des Rosenkranzes, den Franz Xaver in Südindien am Grab des Apostels Thomas erhalten hat, abtrennen ließ und dem König von Polen schenkte. Diese Dekade – auf dem Bild von Franz Xaver, das in unserem Gästehaus hängt, zu erkennen – kam durch Georg von Sachsen nach HohenEichen, wird hier als Reliquie verehrt und ist in der Kapelle ausgestellt.
Aber zurück zu Franz Xaver! Was hat ihn ausgezeichnet? Zeitgenossen beschreiben ihn als „sehr liebenswürdig“, „großzügig und hilfsbereit“, „offen und voller Verständnis für seine Mitmenschen“. Er verfügte über ein „natürliches und gewinnendes Wesen“, war „ein Mann des Ausgleichs“ und hatte eine ganz besondere Art: „Sein Antlitz war so entflammt und heiter, dass es alle froh machte, die ihn betrachteten. Und einige Male gingen einige Mitbrüder, die traurig waren, zu ihm, um ihn zu sehen und durch seine Gegenwart wieder froh und entflammt zu werden.“ Ein schönes Bild!
Vielleicht vermögen wir andere durch unsere Gegenwart nicht so zu „entflammen“, wie Franz Xaver dies vermochte, und vielleicht leuchtet unser Licht nicht so hell. Aber wir alle können ein Licht anzünden für andere, damit etwas spürbar wird von der Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes.
„Zünd a Liacht für di an, grad für di zünd i’s an, dass es dir in dunklen Stundn Begleiter sein kann“, heißt es in einem
alpenländischen Volkslied. Ja, zünden wir ein Licht an für uns und für andere, jetzt im Advent und immer wieder!
Ich wünsche Ihnen eine lichtvolle Advents- und Weihnachtszeit und grüße Sie herzlich