Logo Haus HohenEichen

Liebe Freundinnen und Freunde von HohenEichen,

Möchten Sie glücklich sein? Ich ja. Ich spüre eine innere Unruhe in mir, die mich nach Glück suchen lässt. Und wenn ich glücklich bin, möchte ich mein Glück festhalten. Umgekehrt tue ich alles, um zu vermeiden, unglücklich zu werden. Gerade dieses Verhalten jedoch erweist sich als kontraproduktiv: Je stärker ich mich an mein Glück zu klammern versuche, desto mehr entzieht es sich mir.
Dies lässt mich innehalten und mich fragen, was das überhaupt bedeutet: glücklich sein. Spontan würde ich sagen: Ich bin glücklich, wenn ich mich gut fühle. Also her mit Knabberzeug, Schokolade, einem erfrischenden Getränk und meiner Lieblingsserie! Aber lange hält solches „Glück“ nicht an. Das könnte mich in Versuchung führen, es mit stärkeren Mitteln zu probieren, mit Alkohol, gar mit Drogen… Der Weg ins Unglück wäre vorprogrammiert.

Ich meine, bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass Glück mehr ist als Gefühle der Lust, Freude oder Befriedigung. Solche Gefühle sind angenehm – gar keine Frage –, aber sie halten nicht an, sondern verändern sich ständig und vergehen – wie Wolken, die über den Himmel ziehen und sich wieder auflösen. Wenn ich mein Leben damit zubringe, solchen flüchtigen Gefühlen hinterherzujagen, werden meine Bemühungen um Glück in Unzufriedenheit und Missmut enden.

Glück lässt sich aber noch anders verstehen: Glücklich bin ich dann, wenn ich ein erfülltes und sinnvolles Leben führe. Dazu gehört, mich dem zu widmen, was mir am Herzen liegt. Ich strebe nach dem, was mir so viel wert ist, dass ich dafür bereit bin, Mühe auf mich zu nehmen. Mein Handeln so auszurichten, lässt mich lebendig werden. Mein Leben wird reich, weil ich es authentisch lebe.

Glück in diesem Sinne beschränkt sich nicht auf angenehme Gefühle, sondern ist offen für die ganze Vielfalt menschlicher Empfindungen. Wenn ich nach dem trachte, was ich für erstrebenswert halte, werde ich zwischendurch immer wieder Stillstand oder Rückschläge erleben. Ich werde Herausforderungen und Risiken gegenüberstehen und Verluste erfahren. Das bedeutet, dass ich häufiger traurig und wütend sein werde. Ich werde mir Sorgen machen und immer wieder auch Angst haben.

Wenn ich nun versuche, solche unangenehmen Gefühle um jeden Preis zu vermeiden, dann werde ich nicht nur bald merken, dass das grundsätzlich unmöglich ist. Ich werde auch schnell einsehen müssen, dass ich dann aufhöre, mich dem zu widmen, was meinem Leben Erfüllung und Sinn schenkt.

Um nach dem zu streben, was mir wirklich wichtig ist im Leben, muss ich offen dafür sein, auch Unangenehmes zu fühlen und mit solchen unliebsamen Gefühlen umzugehen. Um eines erfüllten und sinnvollen Lebens willen kann ich einerseits lernen, Gefühle, die ich nicht mag, zuzulassen. Ich kann andererseits Wege finden, damit solche Gefühle nicht mein Handeln bestimmen. Ich nehme ihnen ihre Macht, so dass sie mich nicht davon abhalten, mein Leben nach dem zu gestalten, was ich als wertvoll ansehe.

Was aber macht mein Leben kostbar? Ich würde sagen: Es sind vor allem tiefe, vertrauensvolle Beziehungen. Beziehungen zu anderen Menschen – und insbesondere zu Gott. Edith Stein, deren Gedenktag am 9. August ist, überlegt in eine ähnliche Richtung, wenn sie schreibt: „Die Seele kann nur zu sich selbst kommen, wenn es ihr gerade nicht um sich selbst zu tun ist.“ Sie muss sich auf andere, vor allem auf einen anderen ausrichten: „Wer Gott findet, der gelangt zu sich selbst und zu dem Quell des ewigen Lebens, der in seinem eigenen Innersten auf ihn wirkt.“ Gott ist unsere eigentliche Lebensquelle. Deswegen kann König David auch singen: „Mein Herr bist du, mein ganzes Glück bist du allein“ (Ps 16,2).

Dass Sie Gott in allen Dingen suchen und finden und so auch Ihr Glück, das wünscht Ihnen gerade für diesen Sommer- und Urlaubsmonat ganz herzlich Ihr

Jan Korditschke SJ
Aktuelles
Kapelle Haus HohenEichen

Sommerschließzeit

Bis zum 20. Augut finden im Haus HohenEichen keine Veranstaltungen statt. Es wird gereinigt und gebaut und ab dem 22. August heißen wir Sie wieder herzlich willkommen.
Genießen Sie den Sommer und erholen Sie sich gut!

Exerzitien mit Aikido-Elementen

Etwas Besonderes im Programm sind die Exerzitien mit Aikido-Elementen vom 31. August bis zum 8. September. Es geht um Achtsamkeit in den Schritten:
SICH ORDNEN, ZURÜCKTRETEN, SICH ÖFFNEN, ANTWORTEN
Auch hier sind noch Plätze frei.
Hier geht es direkt zum Kurs und zur Anmeldung.

 
Kapelle Haus HohenEichen

Ökumenische Exerzitien

Vom 25. bis 29. September finden wieder ökumenische Einzelexerzitien statt. Wie immer in Zusammenarbeit mit dem Haus der Stille in Grumbach. Der Herbstkurs findet im Haus HohenEichen statt.
Anmelden können Sie sich unter anmeldung@haus-hoheneichen.de
Hier erfahren Sie mehr über ignatianische Exerzitien.
 

Meditation und Bogenschießen

Da im Herbst ein regulärer Exerzitienkurs ausgefallen ist, finden nun zwei Angebote in diesem Zeitraum statt. Eines davon ist "Meditation und Bogenschießen". Nähere Informationen und Anmeldung hier.
Kapelle Haus HohenEichen

Ruhe finden in Gott

Das zweite Angebot, das im Zeitraum des ausgefallenen Kurses stattfindet ist ein Meditations- und Yogakurs. Körper- und Atemübungen aus dem Yoga im Wechsel mit dem Sitzen in der Stille in der Meditation unterstützen uns auf dem Weg, die göttliche Gegenwart in uns wahrzunehmen und wirken zu lassen.
Weitere Information und Anmeldung hier.
 

Kursprogramm online

Das Kursprogramm für 2023/24 ist online. 
Neu ist 2023 ein "Schnupperangebot": Ignatianische Kurzexerzitien. Dieses Angebot ist dafür gedacht, ignatianische Exerzitien einmal kennenzulernen.
Außerdem sind mit dabei: Exerzitien mit AIKIDO-Elementen und Meditationskurse. Und natürlich die Klassiker: Ignatianische Exerzitien, die "großen" Exerzitien und die individuellen "Exerzitien nach Maß".
Schauen Sie doch mal ins Online-Programm. Oder laden Sie sich das Programm als pdf-Datei  herunter.