mit dem nahenden Ende des Kirchenjahres im November nehmen die Lesungen in der Liturgie wieder einen ernsten Ton an: sie rufen zur unablässigen Wachsamkeit, sie sprechen vom Warten auf den Herrn, der zu einer Stunde zurückkehren wird, in der wir es nicht vermuten. Jesus ermahnt seine Jünger, sich durch die bevorstehenden Ereignisse, die Kriege und die kosmischen Zeichen, nicht verunsichern zu lassen, nicht vor Angst zu vergehen. Wir lesen die apokalyptischen Botschaften in diesem Jahr angesichts der Kriege und Spannungen, angesichts der Eskalationsgefahr der Auseinandersetzungen im Heiligen Land und im ganzen Nahen Osten sicher noch einmal mit einer besonderen Betroffenheit.
Die Spannungen verschärfen sich weltweit, in vielen Ländern fühlen sich jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht mehr sicher. Ein längst überwunden geglaubter Antisemitismus kehrt mit Macht zurück.
Viele Menschen fragen sich, wo sie angesichts so vieler Krisen noch Hoffnung schöpfen können. Es wird ihnen zuviel, ständig Nachrichten von Bedrohungen und Unruhe zu hören, zumal sie ja auch noch die Fragen und Aufgaben in ihrem eigenen Leben, die oft nicht zu klein sind, angehen müssen. So einfach lässt sich das, was in der Welt geschieht, aber nicht ausblenden, wenn es Auswirkungen hat auf das, was auf unseren Straßen geschieht, bei den Menschen, die wir kennen.
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